Welche Symptome entstehen durch eine Hernie?
Abhängig von der Lokalisation und Größe des Bruches treten unterschiedliche Symptome auf. Oftmals beginnt die Symptomatik mit leichten ziehenden Schmerzen bei Belastung, z.B. Sport oder schwere körperliche Arbeit, welche im Verlauf zunehmen und in Ruhe zumeist wieder vollständig verschwinden. Zusätzlich oder als alleiniges Zeichen fällt manchen Patienten eine tastbare und/oder sichtbare Vorwölbung der Bauchwand auf. Auch Schmerzen bei Belastung, z. B. beim Aufstehen aus dem Sitzen, beim Husten oder Sport sowie Stuhlveränderungen können hinweisend auf eine Hernie sein.
Auch langanhaltende Schmerzen in der Leiste bei Sportlern ähnlich einer Leistenzerrung können durch eine Leistenhernie hervorgerufen werden. Daher sollte bei Vorliegen von unklaren Schmerzen oder auffälligen Schwellungen der Hausarzt zur weiteren Abklärung hinzugezogen werden.
Was bedeutet Einklemmung und Inkarzeration?
Die Gefahr jeder Hernie ist die Einklemmung des Bruchsackinhaltes in der Bruchpforte. Die Folge sind Schmerzen an der Einklemmungsstelle, die nach Zurückrutschen des Bruchsackinhaltes wieder abklingen. Im Extremfall kann der Bruchsackinhalt nicht mehr zurückgedrückt werden (Inkarzeration), dann besteht ein medizinischer Notfall, da es durch den Druck zu Durchblutungsstörungen und zum Absterben des Bruchsackinhaltes, z.B. des Dünndarmes und damit zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen kann. In diesen Fällen muss unverzüglich, auch nachts oder am Wochenende eine Klinik aufgesucht und operiert werden. Falls bei der Operation bereits irreversible Schäden am Bruchsackinhalt festgestellt werden, ist die alleinige Bruchoperation nicht mehr ausreichend, dann müssen unter Umständen Teile des Darmes entfernt werden. Im schlimmsten Fall liegt bereits eine Bauchfellentzündung vor, dies ist ein lebensbedrohliches Krankheitsbild.
Diese Notfallsituation sollte unbedingt durch eine geplante und risikoarme Operation einer nicht eingeklemmten Hernie vermieden werden. Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit für eine Einklemmung aber gering.
Das Anlegen von Bruchbändern kann normalerweise die Einklemmung nicht effektiv verhindern und gilt als nicht mehr zeitgemäß und bleibt allenfalls Einzelfällen vorbehalten.